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[B]logbuch #00 – Was passt in meine Taschen?

Dienstag, der 27. Juni. Tag -1. Bad Bentheim.

Ich krieche um 06:30 Uhr aus meinem Zelt, welches ich im Vorgarten meiner Eltern aufgebaut habe, um nicht die Doofheit einzugehen, auf Tour das erste mal die richtigen Stangen in die richtigen Laschen zu schieben. Die Nacht war für Ende Juni bitter kalt und mir war in meinem Sommerschlafsack nicht sonderlich warm, was bezüglich meines Reiseziels wohl auch als gutes Zeichen ausgelegt werden kann.

An diesem Morgen gibt es noch ein letztes mal Espresso Macchiato aus der heimischen Kaffeemaschine, denn heute soll noch ein langer Tag werden. Noch einige Besorgungen machen, den Blog abschließen, ein kleines Fotoshooting und eine Probefahrt in meine Wohnung in Münster.

Ich habe mir noch einmal vorgenommen, meine Ausrüstung neu zu sortieren und auf die Taschen aufzuteilen. Damit das leichte Rennrad nicht von dem Moment der Taschen umgewuchtet wird, sollten die Taschen möglichst gleichmäßig aufgeteilt sein. Ich gehe meine Ausrüstungsliste mit Gewichtsangaben noch einmal durch und verteile die Ausrüstung noch mal neu auf dem Rasen.


Der eigentliche Start der Probefahrt war für 14:00 Uhr angesetzt und mit gerade mal 3,5 Stunden Verspätung saß ich um 17:30 Uhr im Sattel. Als ich an der Wohnung ankomme, zeigt mein Kilometerzähler die ersten 30 km an. Ihr werdet euch jetzt fragen, wie ich das schaffe, wenn die beiden Orte Luftlinie 49,31 km entfernt sind. Die Wahrheit ist, ich habe nach halber Strecke den Zug genommen. Folgendes habe ich zu meiner Verteidigung zu sagen: 1. war es ziemlich am Schiffen, 2. hatte ich um 20:00 Uhr eine Verabredung und 3. – am wichtigsten –  hatte ich bereits das unangenehme Gefühl einer Acht im Hinterrad. … Im Ernst!? Eine Acht bei der Probefahrt? Bereits vor der Tour?

Mittwoch, der 28.Juni. Tag 0. Münster.

Der gestrige Tag war wirklich nervig. Erst den ganzen Tag gepackt und dann viel zu spät losgekommen, um schlußendlich mit dem Zug abzukürzen. Ich brauche erstmal einen Kaffee, Orangensaft und ein Brötchen, welche ich in einem Laden namens Rick’s Café bekomme.

Gute Nachricht: wir hatten Abends noch festgestellt, dass die Acht im Hinterrad lediglich eine Beule im Schlauch war, der auf falsche Aufzieh- und Pumptechnik zurückzuführen ist. Die Felge ist zum Glück in Ordnung. Andere gute Nachricht: ich habe bereits auf den 30km festgestellt, dass ich zu viel Gepäck dabei habe. Einige Bücher, ein Flanell-Hemd sowie die lange Jeans (mal ganz ehrlich ich: ich will nach Spanien) fliegen raus. Ebenso das zweite paar Schuhe sowie etwas Werkzeug und Verbrauchsmsterial. So spare ich gute 4 kg und habe nur noch knapp über 30kg Gepäck dabei. Außerdem überlege ich die Wasserkatze in Deutschland nur halbvoll zu machen. Weitere 2 kg. Außerdem wandern die schweren Solarpaneele und Akkus in die Fahrradtaschen, um den Rucksack zu erleichtern und den Rücken zu entlasten.

Schlechte Nachricht: nachdem ich die letzten Besorgungen gemacht, noch einmal neu gepackt und schließlich die Stunde Orkanregen mit gut 5l pro qm abgewartet habe, war es bereits zu spät um loszufahren.

Aber ich möchte mich nicht erneut über irgendwas ärgern. Also: auch mal das positive sehen, noch einmal im eigenen Bett schlafen zu können.

Comments (2)

  1. Heinz 10. Juli 2017 at 22:02

    wenn du magst melde dich mal bei mir

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